Das Schreiberlein

Gefühle

Gefühle sind so unberechenbar wie das Wasser.
Zuerst fällt nur ein Tropfen herab, wie zufällig -
rinnt am Rande des Kelches herunter
auf den warmen Boden der Fruchtbarkeit.
Durch die Sonne der Liebe zu Dampf geworden,
steigt er wieder empor - den Kreislauf wiederholend.
Jedoch ist es nun kein Tropfen mehr sondern ein heftiger Regenschauer,
der nun zu gewaltigen Flüssen zusammenfließt
Alles mit sich reißend im Strom der Leidenschaft mündet er im großen Meer der Gefühle
das unruhig auf und ab wogt manchmal bedrohlich schäumt,
manchmal ganz ruhig erscheint.
Begibt man sich zu weit auf dieses Meer droht Gefahr. -
Riesige Wellen der Lust verheißen die plötzliche Ankunft eines Orkanes.
- Den Orkan der Begierde. -
Er wütet, tobt, zerrt an den Wogen wirbelt Lust, Liebe, Leidenschaft und Begierde durcheinander,
macht sie sich zu seinen Untergebenen.
Das Meer begehrt auf, wehrt sich vergebens - es erliegt dem Orkan
der sich nun mit all seiner Kraft ein letztes Mal aufbäumt
um schließlich mit seinen neuen Geiseln im Sog des Strudels zu verschwinden -
in die unendliche Tiefe des Meeres - ertrinkend im Meer - das sich jetzt Hoffnungslosigkeit nennt.